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Abfalllösungen, die bei katalytischen Prozessen in der Chemie anfallen, können sehr wertvoll sein, wenn sie edelmetallhaltige Katalysatoren enthalten – auch in sehr geringer Konzentration. Ein geschlossener Edelmetallkreislauf rückt mit einem, chemischen Magneten, einer neuen Recyclingmethode, näher.
Edelmetalle wie Platin oder Rhodium sind sehr wertvoll, aber auch sehr selten. Weil aufgrund der stetig steigenden Nachfrage an Edelmetallen der Bedarf allein über die Gewinnung aus Erz durch die Minen schon lange nicht mehr gedeckt werden kann, gewinnt Recycling einen immer höheren Stellenwert. In der chemischen Industrie beispielsweise fallen bei zahlreichen katalytischen Prozessen große Mengen flüssiger Rückstände an, die Edelmetallkatalysatoren in geringer Konzentration gelöst enthalten. Bislang konnten gering konzentrierte edelmetallhaltige Abfalllösungen kaum oder nicht wirtschaftlich recycelt werden. Mit dem neuen Adsorptionsverfahren von der ANGA.AG, lassen diese sich nun effizient aufarbeiten. Da dies selbst bei Edelmetall-Ausgangsgehalten der Prozesslösungen im einstelligen ppm-Bereich (ppm = parts per million) möglich ist, bleiben nun auch geringste Edelmetallmengen ressourcenschonend dem Edelmetall-Kreislauf erhalten und können umweltschonend wiederverwertet werden.
Das Chemische Verfahren soll die effiziente Aufarbeitung selbst extrem gering konzentrierter edelmetallhaltiger Abfalllösungen erlauben. „Bei dem Verfahren ziehen wir gewissermaßen wie mit einem ,chemischen Magneten‘ die fein verteilten edelmetallhaltigen Rückstände aus der Lösung. Dabei wird das Edelmetall auf der Oberfläche des Adsorptionsmittels gebunden. Anschließend können wir die Materialien mit dem wertvollen Inhalt durch nasschemische Prozesse so aufbereiten, dass am Ende wieder das reine Edelmetall vorliegt. Grundsätzlich lässt sich das Chemische Verfahren auf alle Edelmetalle anwenden. Bei stark verdünnten organischen Platinlösungen, oder Rhodiumlösungen aus homogenkatalytischen Prozessen der chemischen Industrie konnte diese Technologie auch bereits erfolgreich eingesetzt werden. Rhodium wird zwar überwiegend in der Automobilindustrie für Abgas-Katalysatoren benötigt, findet aufgrund seiner herausragenden katalytischen Eigenschaften ebenso in der chemischen Industrie breite Anwendung. Homogenkatalytische Prozesse mit Rhodium spielen dabei eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Spezialchemikalien (z.B. Weichmacher, Essigsäure, Essigsäureanhydrid, Pharmawirkstoffe). Platinkatalysatoren sind in der Silikonherstellung von Bedeutung.